Am Freitag 18.10.2019 machten sich die Wienerwaldschnecken auf den Weg zum Flughafen Wien Schwechat. Ein paar Schnecken sind schon in der Früh angereist und versorgten die Nachzügler bereits mit Fotos von Amsterdam.

Natürlich gönnen wir uns am Flughafen ein oder zwei Getränke, denn die Flüssigkeitsspeicher für die anstehenden Bewerbe (Marathon/HM/8k) müssen ja am Sonntag voll sein. Es sollten an diesem Tag noch einige folgen, abgesehen von sonstigen Leckereien. Ob das dienlich für den Lauf am Sonntag sein wird lassen wir einmal dahingestellt.

Wir haben uns alle im Hotel „Park Inn by Radisson Amsterdam City West“ untergebracht. Es liegt unmittelbar neben dem Bahnhof sloterdijk. Hier halten Busse, Schnellbahnen, UBahnen u.v.m. Zudem ist er nur 2 Stationen vom Flughafen entfernt. Eine Fahrt vom Flughafen zum Hotel kostet damit ~ 4,50 Euro pro Person.

Nachdem gegen 21:00 alle im Hotel angekommen waren nutzen wir die späte Stunde noch um unseren Hunger zu stillen. Das Hotelrestaurant „Den“ ist sehr zu empfehlen!

Am nächsten Tag geht es dann nach dem Frühstück zum Olympiastadion zur Startnummernabholung und zur Marathonmesse. Fast alle schaffen es pünklich zum Treffpunkt. Am Bahnhof kaufen wir uns noch ein ein 4 Tagestricket für die öffenltlichen Netze. Dies war übrigens günstiger und unkomplizierter, als wenn wir dies im Vorfeld über ein Onlineportal erledigt hätten.

Vom Olympiastadion konnten wir mit der Staßenbahn gleich weiter Richtung Innenstadt fahren. Wir wollten den Tag nutzen, um die Stadt zu besichtigen.

Die Häuser sind größtenteils so schmal und hoch gebaut, dass innenliegende Treppenhäuser wenig Platz bieten. Das kommt daher, dass früher die Steuern anhand der Länge der Straßenseite des Hauses zu entrichten waren. Die schmalen Hausfronten zur Gracht und zu den Straßen ergibt sich einfach durch die Steuersparmaßnahme ihrer Erbauer. Je schmäler ein Haus, desto weniger Steuern sind zu entrichten. Das schmalste Haus in Amsterdam findet man am Singel. Möbel und andere sperrige Gegenstände müssen über einen am Gibel montierten Haken über die Fenster in die Wohnung gehoben werden.

Der Weg führt uns vom Blumenmarkt Richtung Königspalast bei Madame Tussauds vorbei zu einer der vielen Einkaufsstraßen mit einem Markengeschäft neben dem anderen. Schließlich kommen wir wieder zu einem Touristenpunkt wo unter anerem Grachtentouren angeboten werden. Das sollte man auf jedem Fall gemacht haben, wenn man in Amsterdam ist. Wir buchen Tickets zu je 16,- Euro und stellen uns an. Alle 15 Minuten legt ein Schiff ab, somit geht es relativ schnell, ehe wir im Boot saßen und ablegten. Rund eine Stunde fuhren wir durch die Kanäle von Amsterdam und lernten einiges kennen.

Am Ufer liegen jede Menge sogennanter Bootshäuser. Die Miete ist dort relativ human. Hat ein Einwohner einmal einen Bootshausplatz, so bleibt ihm dieser solange er die Miete dafür bezahlt.

Bei unserem weiteren Spaziergang fallen uns die zahlreichen teils lustigen Schilder auf. Zum Beispiel gibt es Zonen in welchen kein Alkohol erlaubt ist. Wird man dennoch mit Alkohol erwischt, so wird es richtig teuer! Ach ja, und in den Bach pinkeln kommt auch nicht so gut an.

Ein wenig weiter im Stadtinneren führt uns der Weg „zufällig“ am Sexviertel vorbei. Naja, man sollte schon alles gesehen haben. Auf einem Bild sind die schmalen Kabinen im Hintergrund zu erkennen, hinter deren sich die netten Frauen zur Schau stellen. Auch tagsüber… Allerdings möchten diese nicht fotografiert werden. Die Bilder haben wir noch im Kopf.

Naja und wenn wir schon bei den unartigen Dingen sind, dann können wir ja gleich die Coffeeshops ansprechen. Das sind diese Art von Geschäften, wo man keinen Kaffee bekommt, sondern so getrocknete Pflanzen uns so….

Fahrräder haben Vorrang. Eine Erfahrung die man machen sollte. Auf dem Zebrastreifen braucht man sich als Fußgänger nicht sicher fühlen. Denn Fahrradfahrer haben tatsächlich Vorrang. Und es gibt viele davon. Sehr viele. Um das, was es in Amsterdam mehr Fahrräder gibt, gibt es auch mehr Elektroautos als in Österreich. Umso mehr muss man als Fußgänger aufpassen.

Wir haben am ersten Tag bereits viel gesehen. Der Tag ist schnell vergangen. Um 18:00 hat uns Alex einen Tisch in einem italienischen Restaurant reserviert. Wir fahren gar nicht mehr zurück zum Hotel, denn das Restaurant ist ebenfalls in der Innenstadt. So bleibt uns noch ein wenig mehr Zeit um durch die Gassen zu schlendern.

Nachdem wir uns mit Pasta noch einige Kohlenhydrate verabreicht haben, müssen wir auch schon an den nächsten Tag denken. Einige haben den Marathon vor, einige den Halbmarathon und einige auch den 8km Bewerb. Die Bewerbe in Amsterdam sind zeitlich leider nicht oprimal aufeinander abgestimmt. Untypischer Weise starten die Bewerbe zu komplett unterschiedlichen Zeiten. Der 8km Lauf startet um 10:10. Der Marathon startet um 09:30. und der Halbmarathon erst um 13:20. Das zerreist natürlich an diesem Tag die Reisegruppen unweigerlich. Dennoch planen wir das Beste draus zu machen und werden uns über den Tag verteilt mittels Whatsapp am aktuellen Stand halten. Zudem bietet der Veranstalter eine gute App, um die Läufer live zu tracken und deren Zielzeit zu prognostizieren. Und das hat, wie wir am nächsten Tag feststellen durften dann wirklich gut funktioniert!

Am Abend wurden die Ergebnisse in einem typisch Holländischen Restaurant ordentlich gefeiert. Für den nächsten Tag steht ein Ausflug nach Rotterdam an. Wir buchen einen Flixbus und eine Hafenrundfahrt durch den weltberühmten Hafen von Rotterdam. Nicht nur die Stadt Rotterdam ist sehenswert. Die Kubushäuser, die Markhalle, die Erasmusbrücke und die zahlreichen Geschäfte in den Einkaufsstraßen.

Am Dienstag nutzten wir noch unseren letzten Tag in Amsterdam um ein paar Souveniers zu kaufen, und wir wollten auch noch in den Vondelpark, durch den übrigens auch ein Teil der Halb- und Marathonstrecke durchführte. Dieser Park erinnert stark an Wiener Prater. Eine lange breite asphaltierte Straße führt durch den Vondelpark, links und rechts davon von einem gesandeten Streifen begleitet, ähnlich der Prater Hauptallee. Wir erspähen sofort den angesiedelten Halsbandsittich. Halsbandsittiche gehören nicht zur Gattung der Schönsinger wie Amstel oder Nachtigall. Viel eher handelt es sich bei den kleinen, zur Familie der Papageien gehörenden Vögelchen um Krawallbrüder. Zweimal pro Tag, kurz bevor die Sonne am Morgen aufgeht und nachdem sie abends untergegangen ist, veranstalten die Sittiche einen Höllenlärm. Denn sie haben die Angewohnheit, gemeinsam, zu Tausenden, immer denselben Schlafplatz aufzusuchen. Das Phänomen der grüngelben Vögel mit dem roten Band um den Hals gibt es in den Niederlanden seit den 1960er-Jahren. Damals wurden ein paar solche Exoten mutwillig in die Freiheit entlassen. Bekannt ist, dass eine Frau sie jahrelang immer am gleichen Ort und zur selben Tageszeit im Amsterdamer Vondelpark mit in Mandarinensaft gerösteten Erdnüssen fütterte. Längst sind die Halsbandsittiche aber auch in anderen niederländischen Städten aufgetaucht. Und auch in Köln, Brüssel oder in London.

Am anderen Ende des Vondelparks verlassen wir diesen und nehmen die Straßenbahn um noch zum Blumenmarkt und zu den holländischen Käsegeschäften zu gelangen. Denn ein paar Mitbringsel für die Daheimgeblieben machen immer Sinn.

Die meisten von uns fliegen am Dienstag Abend um 20:00 zurück nach Wien. Eine schöne Reise geht zu Ende. Im nächsten Jahr soll es dann wieder ein südliches Reiseziel werden.